Berufliche Schulen Eschwege
Berufliche Schulen Eschwege

Beton-/Stahlbetonbauer/-in

Nachfolgende Informationen zum Berufsbild entnommen aus bzw. eng angelehnt an

http://berufenet.arbeitsagentur.de/berufe/start
Zugriff am 19. Januar 2011

 

Aufgaben und Tätigkeiten
Beton- und Stahlbetonbauer/innen stellen Bauteile aus Beton und Stahlbeton sowie Schalungen und Bewehrungen her und montieren diese. Darüber hinaus sanieren sie feuchte oder beschädigte Betonwände, -decken, -pfeiler oder -träger.


Sauber in Schale, bestens bewehrt
Frischer Beton wird flüssig verarbeitet. Deshalb benötigt er eine speziell angefertigte Form, die ihn wie eine Schale umgibt und ihn in der gewünschten Form hält, bis er hart geworden ist. Beton- und Stahlbetonbauer/innen stellen diese aus Brettern und Kant- und Rundhölzern oder Schaltafeln aus Holz, Kunststoff oder Stahl her.

 

Sie bauen Schalungen so zusammen, dass diese allen Belastungen und Erschütterungen standhalten und nach dem Erhärten des Betons problemlos wieder entfernt werden können. Um Decken und Wände statisch zu sichern, fertigen Beton- und Stahlbetonbauer/innen z.B. Stützgerüste als Unterkonstruktionen an. Dabei messen sie die erforderlichen Materialien ab, beispielsweise Holzbohlen, und schneiden sie auf die richtige Länge zu.

 

Sie bauen die Gerüste in Innenräumen oder im Freien auf, wobei Zeichnungen als Grundlage dienen, und beachten dabei sorgfältig statische Gesichtspunkte. Wo der Beton großen Beanspruchungen standhalten muss, z.B. bei Brücken, Hallen und Hochhäusern, verstärken Beton- und Stahlbetonbauer/innen ihn mit Stahleinlagen. Für diese Einlagen, die so genannten Bewehrungen, biegen sie Stahl mithilfe von Handbiegemaschinen oder elektrischen Biegemaschinen in die gewünschte Form und flechten ihn mit Bindedraht zur Bewehrung.

 

Diese verankern sie in der Schalung und überprüfen die Positionen nach dem Bewehrungsplan. Aber auch modernere Materialien kommen zum Einsatz: Anstelle der Stahlelemente verwenden Beton- und Stahlbetonbauer/innen zunehmend Hochleistungsfasern, die nicht korrosionsanfällig sind und daher keine Schutzschicht aus Beton benötigen. Sie können so extrem dünnwandige Betonbauteile anfertigen, die sowohl im Neubau als auch in der Instandsetzung und Verstärkung von Bauwerken Verwendung finden. Der neue Verbundwerkstoff ist nicht nur deutlich leichter, sondern auch flexibler als der bisherige Beton und soll daher in Zukunft auch als Baumaterial für Brücken eingesetzt werden.


Gut gemischt, blasenfrei betoniert

Beton ist ein Gemisch aus Wasser, Zement und Zuschlagsstoffen wie Kies und Sand. Diese Bestandteile müssen Beton- und Stahlbetonbauer/innen je nach den Anforderungen an das Bauwerk in unterschiedlichen Rezepturen herstellen. Für den jeweiligen Verwendungszweck berechnen Beton- und Stahlbetonbauer/innen die Rohstoffmengen, transportieren die Rohstoffe zur Mischmaschine und überwachen den Mischvorgang. Anschließend prüfen sie den fertigen Beton.

 

Hat er die richtige Zusammensetzung und Konsistenz? Dann geht es ans eigentliche Betonieren: Sie bringen den flüssigen Beton in die Schalung ein. Noch einmal überprüfen sie, ob die Schalung wirklich sicher steht, und richten die Transportwege für den Transport des Betons ein.


Mit Fördergeräten wie beispielsweise Krankübeln und Betonpumpen transportieren sie ihn in die Schalung. Sorgfältig bringen sie den Beton in Lagen von möglichst gleicher Dichte ein und verdichten ihn mit Rüttel- und Stampfmaschinen, damit sich keine Hohlräume bilden. Zum Schutz gegen vorzeitiges Austrocknen und vor Temperatureinflüssen behandeln sie den Beton nach - beispielsweise wässern sie ihn und decken ihn ab. Ist der Beton ausreichend erhärtet, entfernen sie die Schalung, bessern sie aus, säubern sie von Beton- und Zementresten und lagern sie.

 

Maßgenau montiert, sauber saniert
Beton- und Stahlbetonbauer/innen montieren zudem Betonfertigteile, z.B. Fassadenelemente. Mit Bitumen oder Dachpappe dichten sie Betonbauwerke gegen Feuchtigkeit ab. Außerdem dämmen und isolieren sie Bauteile bzw. Bauwerke gegen Kälte, Wärme und Schall. Um sicherzustellen, dass die hohen Qualitätsstandards eingehalten werden, überprüfen sie ständig die Qualität ihrer Arbeit und dokumentieren ihre Arbeitsergebnisse sorgfältig.

 

Doch nicht nur im Neubau sind sie tätig: Müssen Betonbauwerke saniert werden, stellen sie zuerst die Art der Schäden fest. Diese können beispielsweise durch Planungsfehler, mangelhafte Bauausführung, Umwelt- und Witterungseinflüsse oder Alter bzw. Verschleiß entstanden sein. Nach individuellen Sanierungsplänen leiten Beton- und Stahlbetonbauer/innen die Sanierungsarbeiten ein, führen sie durch und überwachen sie. Beispielsweise behandeln sie den Untergrund vor, entrosten freiliegende Bewehrungsteile und bringen Korrosionsschutzmittel auf.


Die Aufgaben von Beton- und Stahlbetonbauer/innen auf den Punkt gebracht:

  • Vorbereitende Arbeiten
    • Baustellen einrichten und absichern (z.B. Bauzaun errichten, Absperrungen, Verkehrsleiteinrichtungen aufstellen)
    • mit den am Bau Beteiligten Abstimmungen treffen
    • Arbeitsauftrag prüfen
    • Baumaterialien, Geräte und Maschinen anfordern bzw. transportieren, lagern oder vorbereiten
    • Schalungen, Sonderschalungen und Stützgerüste für Bauteile aus Beton und Stahlbeton herstellen
    • Schalungsmaterial aus Holz, Metall, Kunststoff, je nach Schalungszweck und Schalungstechnik, auswählen und zurichten
    • Schalungsmaterial nach Vorgaben des Schalungsplans anfertigen
    • Schalungsplatten (Sperrholz-, Furnier-, Tischlerplatten) zur Herstellung von Sichtbetonanfertigen
    • einzelne Schalungsteile, Schalungsträger, -stützen montieren, Befestigungen und Spannvorrichtungen einbauen
    • Sonderschalungen wie Kletterschalungen, Gleitschalungen herstellen und einsetzen
    • Lehr- bzw. Stützgerüste als Tragkonstruktionen für Schalungen (z.B. im Brückenbau) errichten
    • vor dem Betonieren Schalung mit Wasser oder Druckluft vorbehandeln, Trennmittel wie Schalöl oder Schalwachs auftragen
    • nach dem Aushärten des Betons ausschalen mithilfe des Schaleisens
    • Bewehrung herstellen
    • Bewehrungsstahl bzw. Betonstabstahl abmessen, schneiden, biegen und flechten oder vorgefertigte Bewehrungsteile verwenden, z.B. Betonstahlmatten oder Textilbetonplatten
    • Betonstahl für die Herstellung von Spannbeton mit maschinellen Einrichtungen vorspannen
    • Bewehrungen nach Bewehrungsplan maßgenau einbringen und verankern
    • Einbauteile anordnen und befestigen (z.B. Leerrohre, Installationselemente)

 

  • Beton mischen, betonieren
    • Betonmischungen nach Vorgabe in Betonmischanlagen auf Baustellen herstellen bzw. angelieferten Transportbeton einbauen
    • Schalung auf Standsicherheit überprüfen
    • Transport von Frischbeton durch Fördergeräte (Kran, Betonpumpe) überwachen und Beton in die Schalung einbringen und verteilen
    • Frischbeton mithilfe von Rüttelgeräten (z.B. Innenrüttler, Außenrüttler) verdichten, Beton glätten bzw. Oberflächenunebenheiten ausgleichen
    • Beton gegen vorzeitiges Austrocknen, Temperatureinflüsse, mechanische Einwirkungen schützen und nachbehandeln, z.B. durch Wässern, Berieseln, Abdecken
    • Beton- oder Stahlbetontreppen einbauen, dabei insbesondere Fertigteile verwenden
    • Dämmstoffe einbauen, insbesondere Wände, Decken, Schächte und Stützen mit Dämmstoffen für den Kälte-, Wärme-, Schall- und Brandschutz dämmen und isolieren

 

  • Beton- und Stahlbetonbauteile sanieren und instand halten
    • Betonschäden feststellen, prüfen und markieren
    • Untergrund vorbehandeln, freiliegende Bewehrungsteile entrosten und Korrosionsschutzmaßnahmebn aufbringen
    • nach dem Auftrag von Haftbrücken den Reparaturmörtel verarbeiten und Oberfläche wiederherstellen
    • Baumaschinen und -geräte für den Beton- und Stahlbetonbau bedienen, pflegen und warten
    • Ausführungsqualität der Arbeiten prüfen, Aufmaß erstellen

 

Berufsschule
Der Unterricht in der Berufsschule unterstützt die Ausbildung in den Betrieben und wird von fachkundigen Lehrkräften erteilt. Damit ist sicher gestellt, dass sich die schulische Ausbildung stets an den Erfordernissen der Praxis orientiert.

 

In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des theoretischen Unterrichts:

  • Einrichten einer Baustelle
  • Erschließen und Gründen eines Bauwerkes
  • Mauern eines einschaligen Baukörpers
  • Herstellen eines Stahlbetonbauteiles
  • Herstellen einer Holzkonstruktion
  • Beschichten und Bekleiden eines Bauteiles
  • Herstellen einer Stahlbetonstütze
  • Herstellen einer Kelleraußenwand
  • Mauern einer einschaligen Wand
  • Herstellen einer geraden Treppe
  • Herstellen einer Massivdecke
  • Herstellen einer Fertigteildecke
  • Herstellen einer gewendelten Treppe
  • Instandsetzen eines Stahlbetonbauteiles
  • Herstellen einer Stützwand
  • Herstellen eines Binders aus Spannbeton


Während der gesamten Ausbildung wird den Auszubildenden vermittelt:

  • welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen
  • wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist
  • wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden
  • wie Umweltschutzmaßnahmen beachtet und angewendet werden

 

Rechtsgrundlagen:

  1. Verordnung über die Berufsausbildung in der Bauwirtschaft
    Fundstelle: 1999 (BGBl. I S. 1102), 2004 (BGBl. I S. 522), 2009 (BGBl. I S. 399) - Internet
  2. Rahmenlehrplan für die Ausbildungsberufe in der Bauwirtschaft
    Fundstelle: KMK-Beschlusssammlung - Internet

 

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